Die Weichen für den noch heute bestehenden Frauenkreis wurde von der damaligen Lehrerin Liese Henter gelegt. Unter ihrer Organisation trafen sich die aus Siebenbürgen stammenden Frauen regelmäßig im Gasthaus „Zappe“ mit dem Ziel, einander besser kennenzulernen, sich auszutauschen und die Neuankömmlinge in der neuen Heimat zu unterstützen. Die in Waldkraiburg ansässigen Siebenbürger kamen aus verschiedenen Gegenden Siebenbürgens, sowohl vom Altland, als auch aus dem Burzenland, so dass ein reger Austausch zustande kam.
Mit den Jahren, um sich schneller zu integrieren und den Waldkraiburger Mitbürgern die Siebenbürger Sachsen, näher zu bringen, organisierte Frau Henter mehrere Ausstellungen im Foyer des Rathauses. Das blieb nicht ohne Erfolg. 1980 wurde sie von der Egerländer Heimatdichterin Zita Ladwig angesprochen, bei der Herausgabe ihres Buches “Waldkraiburg neue Heimat nach Vertreibung“ mitzuwirken. So kam es, dass Frau Henter mit einem Umriss der siebenbürgisch-sächsichen Geschichte die historischen Leistungen unseres Volkes hervorheben konnte und somit bekannt machte.
Durch die erhöhte Einreisewelle nach der sogenannten Revolution von 1989 in Rumänien, stieg die Anzahl der Teilnehmerinnen im Frauenkreis auf bis zu 60 Personen, so dass die Räumlichkeiten im Gasthaus nicht mehr ausreichend Platz boten. Frau Henter gelang es, das Gemeindehaus der evangelischen Kirche für die regelmäßigen Treffen anzumieten.

Nach Liese Henter übernahmen Edda Brandstetter und Johanna Staedel die Weiterführung des Frauenkreises. 1992 übernahm Johanna Schneider die Leitung, tatkräftig unterstützt von Rosina Schuller und Herta Keul.
Was tun wir denn so im Frauenkreis, der seit kurzem zum Seniorenkreis umbenannt wurde?
Zu Beginn, nach der Begrüßung gibt es Kaffee und Kuchen. Dabei bleibt es nicht. Jedes unserer Treffen ist von einem kulturellen Beitrag begleitet. Vorträge jeder Art, Feiern von jahreszeitlichen Festen, Begehen von kirchlichen Feiertagen, Dia-Vorführungen, Empfang von Kindergruppen, gemeinsame Busfahrten zu schönen Ausflugszielen, Grillfeste veranstalten, Geburtstage feiern, u.v.m.
Auf eine Anzahl von 50 – 60 Teilnehmern an unseren Treffen kommen wir schon lange nicht mehr. Darum auch das Umbenennen von „Frauenkreis“ in „Seniorenkreis“, damit wir auch den männlichen Teil unserer Gemeinschaft ansprechen. Das hat sich bemerkbar gemacht, es nehmen auch Männer am Treffen teil und nicht selten, auch mit kurzen aber wertvollen Kommentaren zu den behandelten Themen.
